Unsere Geschichte
1948 - Heute

Als dann, nach dem Ende des Krieges, trotz aller Widrigkeiten neues karnevalistisches Leben sproß, waren von der arg zerzausten Gro- We- Ka noch zwei der Gründer, Josef Schmitz und Balthasar Volkmuth, übrig.


Die beiden letzten Überlebenden der alten Garde hielten die Tradition und den Gedanken der Großen Wesselinger Karnevalsgesellschaft von 1896 hoch und in Ehren, um sie in der Herrensitzung am 26. Januar 1952 in die Hände der neu gegründeten "Großen Wesselinger Karnevalsgesellschaft 1948" zu legen. Durch diese Geste fand die Gro- We- Ka 1948 den Anschluß an die Gesellschaft von 1896.


Nachdem die ersten Wirren der Nachkriegs- und Besatzungszeit sich etwas beruhigt hatten, begann sich im Zuge der Normalisierung des täglichen Leben auch der karnevalistische Gedanke wieder zu regen. In den Folgejahren entstanden überall im Lande wieder die alten, traditionsreichen Vereine und manche Neue kamen hinzu. Jeder, der die Zeit erlebte, wird sich gerne daran erinnern, wie damals improvisiert und gearbeitet wurde, wie mit Findigkeit und Einsatzfreude die ersten Veranstaltungen auf die Beine gestellt wurden.


Die Erscheinungen in dieser Zeit zeigten, dass der Rheinische Karneval tatsächlich im Wesen unseres Vaterlandes wurzelt.

So fanden sich im März 1948 in Wesseling sechs Männer zusammen, die Große Wesselinger Karnevalsgesellschaft 1948 zu gründen und damit den Wesselinger Karneval zu beleben.


Diese sechs Männer waren:

Rudi Altenmüller, Josef Blatzheim, Martin Däntler, Jakob Jansen, Erich Kuhlmann, Matthias Schwerfen


Alle sechs waren im karnevalistischen und gesellschaftlichen Leben in unserer Gemeinde keine Unbekannten. Erich Kuhlmann und Jakob Jansen hatten in den Jahre 1937 bzw. 1939 in Wesseling als Karnevalsprinz amtiert. Martin Däntler ging von seiner langjährigen Rolle als "Kölsche Boor" der Ruf eines in der Wolle gefärbten Karnevalisten voraus.


Am 20. März 1948 wurde dann in der Wohnung von Jakob Jansen die "Große Wesselinger Karnevalsgesellschaft 1948" gegründet.


Die Gründungsurkunde trägt das Datum 20. März 1948 und darin ist unter anderem festgelegt, dass die neue Gesellschaft den Namen "Große Wesselinger Karnevalsgesellschaft" und die Farbe grün- gelb führen sollte. Zum Präsidenten wurde einstimmig Martin Däntler gewählt. Wie bereits ihre Vorgängerin von 1896 spielte die Gro- We- Ka vom Augenblick ihres Bestehens an im Wesselinger Karneval eine maßgebliche Rolle. Die Zahl der Mitglieder stieg schnell an. Deshalb wurde am 08. September 1948 im Lokal "Ruttmanns Waage" der Senat der Gesellschaft gegründet, auf den sich ein rühriger Vorstand unter Führung Martin Däntlers stützen konnte.


Kurze Zeit nach der Gründung trat die Gro- We- Ka am 15. November 1948 zm erstenmal nach dem Krieg mit einer Herrensitzung an die Öffentlichkeit.


Im Liederheft dieser Veranstaltung wurden erstmals die vier D: "Düchtig, Dröcklich, Derb und Däftig" , die in der Folgezeit zu einem der Symbole der Gesellschaft geworden sind, mit folgendem Spruch vorgestellt:


Düchtig en d´r Arbeit, düchtig im feere, kann jederein bei uns he leere!
Dröcklich vun Häzze,- un dröcklich vun Gemööt, dat eß et, wat bei uns he blöht!
Derb und maneerlich, en Leed und Woot, dat es de echte Fastelovenszoot!
Däftig de Aat,- däftig vum Köttel bis zum Opapa, dat eß dat Motto d´r
Gro-We Ka!


Im gleichen Liederheft erscheint auch ein weiteres Symbol, das inzwischen geradezu zum Aushängeschild der Gro- We- Ka geworden ist: das "Männele".


Diese Figur eines flötenspielenden Harlekins, der zusammen mit einer Eule auf dem Wesselinger Wappen sitzt, wurde von dem damaligen Senator W. Scheuss geschaffen und ziert seitdem jedes Plakat und jedes Schriftstück, mit dem die Gesellschaft an die Öffentlichkeit tritt. Im Jahre 1949 wurden unsere Fändelschwenker ins Leben gerufen.


Im Februar 1950 hatte Wesseling den ersten Kinderprinzen und den ersten Kinderzug seiner Geschichte. Doch davon später mehr.


Am 26. Februar 1952 kam es dann während einer Herrensitzung zu dem denkwürdigen Ereignis, das in einer zeitgenössischen Pressestimme wie folgt dargestellt wurde:


Der große Augenblick der Sitzung kam, als Präsident Martin Däntler unter dem Jubel der närrischen Schar zwei Veteranen des Wesslinger Karnevals vor dem Tisch des Elferrats begrüßen konnte, den Begründer der Großen Wesselinger Karnevals- Gesellschaft von 1896 Josef Schmitz und den Mitbegründer Balthasar Volkmuth. In feierlicher Weise überreichte J. Schmitz dem Präsidenten eine Urkunde, in welcher der Gro- We- Ka 1948 als würdige Nachfolgerin der ersten Wesselinger Karnevalsgesellschaft die Pflege und Fortführung der Tradition anvertraut wird, wie sie die alte KG bis zum Jahre 1914 verwirklicht hatte.


Während der Session 1961/62 legte der langjährige Präsident Martin Däntler sein Amt nieder. Stets hatte er die Meinung vertreten, dass gerade im Karneval die Verantwortung recht- und frühzeitig auf jüngere Kräfte übergehen sollte. An seiner Stelle übernahm der neue Präsident Willy Kohlhaas die Leitung der Gro-We-Ka. Martin Däntler aber zog sich nicht von der Gesellschaft zurück. Er wurde zum Senatspräsidenten gewählt und von dieser Position aus, die vor ihm die verdiente Senatspräsidenten Richard Felder, Theo Schwraz und Franz Berief innegehabt hatten, führte er die Tradition seiner Vorgänger fort, durch Schaffung eines starken, interessierten und einsatzbereiten Senats der Gesellschaft um dem Vorstand jenen Rückhalt zu verschaffen, den dieser zu einem wirkungsvollen Auftreten in der Öffentlichkeit benötigte.


1970 ist Martin Däntler gestorben. Franz- Carl Koerfer übernahm das Amt des Senatspräsidenten. Er gehörte der Gro- We-Ka praktisch seit der Senatsgründung im Jahre 1948 an und war von dieser Zeit an bis zu seinem Tod im Jahr 2007  einer der "Aktiven" in der Gesellschaft. Viele Jahre lang führte er den Senat in der Tradition und im Geiste seiner Vorgänger und hat sich in dieser Zeit viele Verdienste um die Gesellschaft erworben.


Nach guter Gro-We-Ka- Art legte er 1975 sodann sein Amt in jüngere Hände: Franz Durant übernahm das Amt des Senatspräsidenten. Dieser übergab aus gesundheitlichen Gründen das Amt 1997 an Reinhard Konda. Herr Konda übte das Amt zehn Jahre lang aus, bis dann Fritz Graf 2007 Senatspräsident wurde.


Unter der Präsidentschaft von Willy Kohlhaas nahm die Gesellschaft einen langen, stetigen Aufschwung. Sie war und blieb stets eine der maßgeblichen Gesellschaften im Wesselinger Karneval. 1980 übergab Willy Kohlhaas das Amt an Heinz Brenig, der die Geschicke der Gesellschaft bis 1986 leitete. Unter Heinz Brenig durften erstmals Frauen auf dem Gesellschaftswagen der Gro-We-Ka im Rosensonntagszug mitfahren.


Im Jahre 1986 übernahm Fritz Graf die Präsidentschaft. Fritz Graf, ein allem Neuem gegenüber aufgeschlossener Präsident, der aber auch die alten Traditionen der Gesellschaft eisern verteidigt. Unter seine Ägide fällt die Einführung einer Damensitzung und die Möglichkeit der Mitgliedschaft von Senatorinnen und "normalen Mitgliedern", was in einer neuen Satzung der Gesellschaft im Jahre 2005 verankert wurde.


2007 übergab er sein Amt an Bernhard Schmitz.

Ein Blick zurück auf die lange Zeit, die seit der Gründung vergangen ist, zeigt eine Vielfalt von Mühen und Arbeit, von Opfermut und Einsatz, aber auch von Freude und Frohsinn für Mitglieder und Außenstehende. Es ist nicht möglich alle die zu nennen, die sich im Laufe der Jahre für die Gesellschaft verdient gemacht haben. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.


Die Gesellschaft  ist unter dem jetzigen Präsidenten Andreas Mertin so jung wie eh und je. Mit rund 200 Mitgliedern und niveauollen Veranstaltungen hat sie ihren festen Platz in der Wesselinger Gesellschaft und im Wesselinger Karneval. Freunde und Gönner stützen den Vorstand bei seinen Bemühungen, unsere Gro-We-Ka auch weiterhin in vorderer Linie des Wesselinger Karnevals zu halten und der Jugend unserer Stadt das Brauchtum zu erhalten und nahe zu bringen.


Seit 1950 stellte die Gro-We-Ka in ununterbrochener Folge den Kinderprinzen für Wesseling. Damit ist die Gro-We-Ka Vorreiter und Wegbereiter des organisierten Kinderkarnevals im Rheinland. Erst 1965 wurd in Köln das erste Kinderdreigestirn proklamiert.

Aktuell hat die Gro-We-Ka das Amt der Kindertollität auch für Mädchen geöffnet. Mit Carlotta I. wurde in dieser Session die erste Kinderprinzessin für Wessling proklamiert. Am Karnevalssamstag steht unsere Kindertollität für Wesseling an der Spitze des von unserer Gesellschaft organisierten Kinderzuges mit bis zu 2000 Teilnehmern.


Auch in Zukunft wird unsere Gesellschaft nichts von ihrem Glanz und ihrem Ansehen verlieren und weiterhin Freude und Entspannung spenden, nach der nie aus den Augen verlorenen Devise:


"Von Zoten frei die Narretei"

 

 

Präsidenten seit 1948:

  • 1948 bis 1962 Martin Däntler
  • 1962 bis 1980 Willy Kohlhaas
  • 1980 bis 1986 Heinz Brenig
  • 1986 bis 2007 Fritz Graf
  • 2007 bis 2010   Bernhard Schmitz
  • 2010 bis heute Andreas Mertin


Vizepräsidenten seit 1948:

  • 1948 bis 1962 Matthias Schwerfen
  • 1962 bis 1967 Willy Dirlenbach
  • 1967 bis 1975 Otto Alkenbrecher
  • 1975 bis 1980 Wolfgang Hilgers
  • 1980 bis 1986 Fritz Graf
  • 1986 bis 1989 Wolfgang Frentzen
  • 1989 bis 1992 Günter Ditgens
  • 1992 bis 1995 Bernhard Schmitz
  • 1995 bis 2004 Hans Schwingler
  • 2004 bis 2006 Dirk Buchmüller
  • 2006 bis 2007 Bernhard Schmitz
  • 2007 bis 2010 Bruno Batton
  • 2010 bis heute Kai Spengel


Senatspräsidenten seit 1948:

  • 1948 bis 1954 Richard Felder
  • 1954 bis 1957 Theo Schwartz
  • 1957 bis 1961 Franz Berief
  • 1961 bis 1970 Martin Däntler
  • 1970 bis 1975 Franz- Carl Koerfer
  • 1975 bis 1997 Franz Durant
  • 1997 bis 2007 Reinhard Konda
  • 2007 bis 2018 Fritz Graf
  • 2018 bis 2022 Bernhard Schmitz
  • 2022 bis heute Olaf Krah


Vizesenatspräsidenten seit Satzungsänderung 2006:

  • 2007 bis 2013   Irmtraud Toth
  • 2013 bis 2022 Olaf Krah        
  • 2022 bis heute Ralf Pütz

 

1962 1
1962
20161015_150120
20161015_150807
20161015_152554
1971 2